Stress

Folgen von Stress

Macht Stress krank? Oder ist das nur eine Floskel? Wir gehen der Sache auf den Grund.

12.9.2025
8
min Lesedauer

Auswirkungen von Stress

„Stress ist schlecht.“, „Stress macht dich krank.“, „Stress dich nicht so viel.“ - alles Sätze, die jede:r von uns schon einmal gehört hat. Denn so sehr man ihn am liebsten vermeiden will, so gehört er doch zum Leben dazu: der Stress.

Doch wie viel ist wirklich dran an diesen Aussagen? Kann Stress krank machen?

Um den Auswirkungen von Stress auf den Grund zu gehen, müssen wir uns zuerst einmal anschauen, was genau Stress ist. Lies dir hierfür auch gerne unseren Blog-Eintrag „Was ist Stress eigentlich?“ durch.

Stress biologisch erklärt

Stress ist eine Reaktion des Körpers auf Herausforderungen oder Bedrohungen. Es ist ein anhaltender Zustand der körperlichen, geistigen und/oder emotionalen Anspannung, der entsteht, wenn gestellte Anforderungen die eigenen Möglichkeiten übersteigen.

Bei Stress werden im Körper zwei zentrale Systeme aktiviert: das sympathische Nervensystem, was für eine schnelle „Alarm“-Antwort in Form von schnellem Herzschlag, hohen Blutdruck etc. sorgt, und die HPA-Achse, die Cortisol ausschüttet und den langsamer, aber länger wirkenden hormonellen Effekt des Stresses anstößt.

Während diese Reaktionen im akuten Stressfall nützlich sind, führen sie bei häufiger oder sogar dauerhafter Auslösung zu „allostatic load“ und einer langfristigen Schädigung verschiedener Organsysteme.

Wie Stress den Körper krank macht

Es ist wichtig, zu betonen, dass kurzzeitiger Stress keinesfalls schädlich für den Körper ist, eher im Gegenteil: er kann Leistungsfähigkeit und Konzentration erhöhen. Die negativen Effekte des Stresses zeigen sich bei dauerhaftem Stress.

  • Hormonelle Effekte. Durch Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin erhöht sich der Blutzucker und Blutdruck. Diese Hormone verändern außerdem die Fettverteilung des Körpers, fördern Insulinresistenzen und metabolische Probleme.
  • Immunsystem. Während akuter Stress kurzfristig das Immunsystem stärken kann, dämpft chronischer Stress die Immunabwehr und/oder erzeugt sogar eine chronische niedriggradige Entzündung des Immunsystems.
  • Entzündungen. Chronischer Stress fördert sogenannte proinflammatorische Zytokine, die an vielen chronischen Erkrankungen beteiligt sind (z.B. Herzkrankheiten, Diabetes, etc.)
  • Verhalten. Stress begünstigt ungesunde Verhaltensweisen wie wenig / schlechten Schlaf, wenig Bewegung, Rauchen, Alkohol, ungesunde Ernährung. Diese Verhaltensweisen können die physiologischen Effekte des Stress verstärken.
  • Allostatic load. Bei ständiger Aktivierung der Stress-Reaktionen kommt es zu einer Abnutzung des Organismus.

Konkrete Folgen und typische Stress-Krankheiten

Chronischer Stress hat für viele Systeme unseres Körpers negative Folgen. Wenn wir uns die einzelnen Systeme nacheinander anschauen, wird erst klar, wie schlecht Dauerstress wirklich für unseren Körper ist.

  • Herz-Kreislauf. Durch den dauerhaft erhöhten Blutdruck, die erhöhte Herzfrequenz und entzündliche Prozesse kann Atherosklerose, Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigt werden. 
  • Stoffwechsel und Endokrinologie. Das Stresshormon Cortisol fördert die Glukoneogenese (körpereigene Bildung von Glucose), erhöht den Blutzucker und kann zu einer Insulinresistenz und zentraler Fettablagerung führen. Dadurch ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes.
  • Immunsystem. Chronischer Stress schwächt die Immunantwort, macht anfälliger für Infektionen und kann gleichzeitig die Regulation so stören, dass Autoimmunprozesse gefördert werden.
  • Gehirn, Psyche & Kognition. Die chronisch erhöhten Glukokortikoide (Cortisol) wirken auf den Hippocampus, die Amygdala und den präfrontalen Cortex. Dadurch können Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Ängstlichkeit, Depressionen und Schlafstörungen entstehen. Studien zeigen eine erhöhte Anfälligkeit für Depressionen und Angst bei chronischem Stress.

Es gibt noch eine Vielzahl an anderen Systemen, die von Stress beeinflusst werden. Alle aufzuführen, würde den Rahmen sprengen, aus dem Grund hier noch eine kurze Zusammenfassung weiterer Folgen von chronischem Stress:

  • Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Reizdarm)
  • verzögerte Wundheilung
  • veränderte Schmerzverarbeitung
  • geschwächte Hautbarriere mit Ekzemen, Psoriarsis, Akne
  • Haarausfall
  • Menstruationsstörungen, reduzierte Fruchtbarkeit und Libido, sexuelle Funktionsstörungen
  • aktuell in Forschung: chronischer Stress kann Tumorwachstum & Metastasierung beeinflussen

Warum nicht jeder krank wird

Verschiedene Menschen können das gleiche Ausmaß an Stress haben und dennoch wird einer krank, der eine nicht. Ob und welche Folgen chronischer Stress bei Menschen hat, ist von einer Vielzahl an Faktoren abhängig.

Die genetische Veranlagung und frühe Lebensereignisse spielen eine Rolle bei der Entstehung von Krankheiten durch Stress. Auch das Ausmaß an sozialer Unterstützung, die eigenen Bewältigungsstrategien und der Lebensstil modifizieren das Risiko. Viele dieser Effekte laufen auch indirekt über Schlafverlust, Alkohol- und Tabakkonsum und unser Essverhalten sowie Bewegungsmangel. Die Biologie und unser Verhalten sind also eng miteinander verknüpft.

Gegenmaßnahmen

Die wichtigste Maßnahme ist, Stress akut zu halten und nicht chronifizieren zu lassen. Dazu kannst du selbst viel beitragen. Sorge dafür, dass du genug schläfst, regelmäßig körperlich aktiv bist und dich gesund ernährst. Entspannungsübungen wie Achtsamkeit oder progressive Muskelentspannung können helfen, wenn es dir schwerfällt, allein runterzukommen. Setze Grenzen und halte sie ein, um Stress zu minimieren.

Mach dich nicht verrückt, wenn du merkst, dass du im Moment gestresst bist. Das geht vorüber. Wenn du die richtigen Bewältigungsstrategien zur Hand hast und verstehst, wie dein Stress funktioniert, brauchst du dir keine Gedanken machen. SysLife hilft dir dabei, zu verstehen, woher dein Stress kommt und wie du ihm am besten entgegentrittst. Probier es aus!

Unser Fazit

Stress ist ein notwendiger Prozess unseres Körpers, um uns in Gefahrensituationen zu schützen. Sind wir jedoch ständig Stressreaktionen ausgesetzt, kann das zu einer Schädigung unseres gesamten Organismus führen: Körper und Geist leiden unter chronischem Stress. Es ist wichtig, Stress kurzfristig zu halten und bei wiederkehrenden Stressoren einen Weg zum besseren Umgang mit diesen zu finden.

Stress
27.1.2023
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